Können wir eigentlich noch richtig streiten? Und warum wird eine lebhafte Debatte oftmals negativ als Uneinigkeit oder Streit ausgelegt? Das Miteinander Ringen um Perspektiven, Lösungsansätze und Meinungen ist doch das Herzstück einer Demokratie. Doch die Debatten in den sozialen Netzwerken verschärfen sich, und statt am Stammtisch wird anonym im Internet geflucht. Woran liegt es, dass sich Menschen von etablierten Medien abwenden und häufig in eigene digitale Foren abwandern?
Die Antwort kann nur ein Plädoyer für mehr entspannte Meinungsvielfalt auch in den Medien sein. Man muss nicht immer Überzeugungsarbeit leisten oder missionieren wollen. Man kann Argumente austauschen und die eigene Position prüfen. Aber wenn man nicht zusammenfindet, kann man auch einfach respektvoll den Dissens feststellen. Und Medien könnten auch zwei gegensätzliche Positionen einfach gleich gewichten.
Franca Lehfeldt schildert, warum der Redaktionsalltag zu oft zu Mainstream-Meinungen führt und wieso das eine Gefahr für Meinungsfreiheit und die Akzeptanz journalistischer Medien ist.